Seminarthema 9:
Stellwerkspläne erstellen bzw. prüfen, sicherheitswirksame Stellen in der Stellwerksanlage
5 Unterrichtstage zus. ca. 40 Unterrichtsstunden a 45 min.
Termin: 04. bis 08.11.2024
Seminarinhalt
Bei der DB AG sind noch einige Hundert mechanische oder elektromechanische Stellwerke und weit über 100 Gleisbildstellwerke GS II DR vorhanden, die bei Notwendigkeit verändert werden müssen (z.B. Änderungen Gleisplan oder Fahrstraßen, Anpassung an neue Stellwerke).
Die Regeln für z.B. Zungenüberwachung, Flankenschutz, Fahrstraßenausschlüsse, Gleisfreimeldung, Signale, Signalhaltfall, Fahrstraßenauflösung, Bahnhofs- und Streckenblockabhängigkeiten im Zusammenhang mit Lageplan, Verschlußplan und weiteren PT I Plänen wurden schon vor sehr langer Zeit in verschiedenen Regelwerken festgeschrieben.
Im ersten Teil des Seminars werden diese Stellen in den Regelwerken bzw. das dazugehörige Hintergrundwissen behandelt und an Beispielen von Lage- und Verschlußplänen durchgesprochen. Die entsprechenden Wirkungen der Verschlußplansymbole werden in den verschiedenen Stellwerksarten (mechanische, elektromechanische und Gleisbildstellwerke) mit unterschiedlichen Mitteln hergestellt. Diese sicherheitswirksamen Stellen im Stellwerk werden im letzten Teil des Seminars für die verschiedenen Stellwerksarten aufgezeigt und erläutert.
Ich habe in meinen jahrzehntelangen Tätigkeiten bei der Deutschen Reichsbahn und beim Eisenbahn-Bundesamt bestimmt einige Hundert Stellwerke gesehen. Auch habe ich sehr viele Lage- und Verschlußpläne, Schaltungen oder andere Pläne entweder erstellt, geändert oder geprüft. Diese Erfahrungen befähigen mich zur Durchführung dieses Seminars.
Ort
Bau Bildung Sachsen-Anhalt e.V. (LINK)
Südstr. 4a, 06179 Teutschenthal OT Holleben (Anfahrt)
Seminarkosten
2.165,00 € zuzüglich MwSt
In den Seminarkosten sind die Pausenversorgung, Seminarunterlagen und weitere Lehrmittel enthalten.
Nicht im Preis enthalten sind die Übernachtungskosten.
Für auswärtige Teilnehmer sind Übernachtungsmöglichkeiten in Einzelzimmern im ÜAZ-Gästehaus vorhanden. Bitte rechtzeitig vorher anmelden!
Empfohlener Teilnehmerkreis
LST-Berufsanfänger, LST-Planungsingenieure, Schaltungsbearbeiter und Plan- od. Abnahmeprüfer zur Wissensauffrischung oder Wissenserweiterung, Instandhaltungspersonale
Die Teilnehmerzahl ist auf 14 begrenzt.
Voraussetzungen
Grundkenntnisse im Eisenbahnwesen.
Anmeldefrist
Die Anmeldung kann formlos bis zum 18.10.2024 per E-Mail an Verlag@LGG-EST.de erfolgen.
Anmeldung für ÜAZ-Gästehaus
Bitte rechtzeitig bei Herrn Zwick (Tel. 0345 6134-570) oder per E-Mail internat-holleben@bauausbildung.de anmelden.
Verkehrsanbindung
Ab ZOB am Hbf Halle(S.), Ausgang Ernst-Kamieth-Str. fährt die Buslinie OBS 320 bis Holleben-Lutherplatz und von dort aus die Linie 314 bis zur Haltestelle Holleben-Ausbildungszentrum. Bitte informieren Sie sich rechtzeitig im Internet über die Abfahrtszeiten (Link).
Präsentation der Schaltbilder, schematischen Darstellungen und Seminarunterlagen
Es wird mit zwei Bildflächen (Großbildschirm und Beamer) unterrichtet. Außerdem erhalten die Teilnehmer die Seminarunterlagen in Papierform (Präsentation, Erläuterungen). Weitere technische Unterlagen zur Thematik (wichtige Verfügungen, Veröffentlichungen, Regelzeichnungen usw.) werden elektronisch verteilt.
Fachliche Leitung
Dipl.-Ing Lutz Gerhardt (ehemaliger EBA-Mitarbeiter, im Ruhestand freiberuflich bisher tätig für die DB AG, die Schweizerischen Bundesbahnen, NE-Eisenbahnen, Siemens AG, Autor und Herausgeber von LST-Fachliteratur und Dozent für LST)
Veranstalter
LGG Verlag für Eisenbahnsicherungstechnik Halle (S.) in Zusammenarbeit mit
Setzwerk Michael Puschendorf, Halle (S.)
Teilnahmebescheinigung
Die Teilnehmer erhalten eine Teilnahmebescheinigung.
Anfragen bei Unklarheiten
Organisatorische und fachliche Anfragen kann Ihnen Lutz Gerhardt (Tel. 0345 57544856, E-Mail Verlag@LGG-EST.de) beantworten.
Rein organisatorische Anfragen kann Ihnen Michael Puschendorf (puschendorf@setzwerk.com) beantworten.
Weiterhin ist das ÜAZ Holleben telefonisch unter 0345 6134-501 (Frau Zippel) während der Bürozeiten erreichbar.
Weitere LST-Seminare
Die bisherigen Seminarthemen
1. WSSB-Relaisschaltungen in mechanischen und elektromechanischen Stellwerken
2. Streckenblockung (Felderblock u. WSSB-Relaisblock)
3. Gleisbildstellwerk GS II DR
4. Stromkreise in mechanischen und elektromechanischen Stellwerken (mit Formsignalen)
werden durch die weiteren Seminarthemen
5. Bahnhofsschnittstellen zwischen verschiedenen Stellwerkstypen
6. Sicherheitsbetrachtungen für Eisenbahnsicherungsanlagen (Altbautechnik)
7. Beeinflussungsschutzmaßnahmen
8. Bauteile für Blockabhängigkeiten und ihre Verwendung
ergänzt.
Seminarthema 5:
Bahnhofsschnittstellen zwischen verschiedenen Stellwerkstypen
4 Unterrichtstage, zus. ca. 30 Unterrichtsstunden a 45 min.
Seminarinhalt
- Wichtige Maßnahmen zur Sicherheitserhöhung bei elektrischer Beeinflussung und anzunehmenden Fremd- oder Störströmen
- Mögliche Schnittstellen zwischen verschiedenen Stellwerkstypen innerhalb eines Bahnhofs
- Abhängigkeiten zwischen mechanischen und elektromechanischen Stellwerken (mit Wechselstromblockfeldern im elektromechanischen Stellwerk)
- Abhängigkeiten zwischen mechanischen und elektromechanischen Stellwerken (mit Relaisschaltungen im elektromechanischen Stellwerk)
- Abhängigkeiten zwischen mechanischem Stellwerk und Gleisbildstellwerk GS II DR
- Abhängigkeiten zwischen elektromechanischem Stellwerk und Gleisbildstellwerk GS II DR
- Abhängigkeiten zwischen elektromechanischem Stellwerk und ESTW
Befinden sich auf benachbarten Bahnhöfen unterschiedliche Stellwerksbauarten, so können diese mittels der Streckenblockung problemlos zusammenarbeiten. Sind auf dem jeweiligen Bahnhof mehrere Stellwerke vorhanden, so sind es normalerweise Stellwerke der gleichen Bauart (mechanische, elektromechanische oder Gleisbildstellwerke), welche ebenfalls problemlos zusammenarbeiten können.
In Ausnahmefällen mußten aber schon seit den 1920er Jahren unterschiedliche Stellwerksbauarten innerhalb eines Bahnhofs zusammenwirken, wenn eine Fahrstraße durch beide Stellwerksbereiche führte. Die Bahnhofsblockung entsprach dann nicht mehr den Regellösungen, z.B. mit Wechselstromblockfeldern zwischen mechanischen Stellwerken oder mit Abhängigkeitsschaltungen zwischen elektromechanischen Stellwerken. Als Lösungen hierfür sind Abhängigkeiten zwischen mechanischen und elektromechanischen Stellwerken mittels „Wechselstromblockfeldern im elektromechanischen Stellwerk“ und die sogenannte „Wuppertaler Schaltung“ bekannt. Zum damaligen Zeitpunkt wurden Sicherheitsnachweise entweder gar nicht oder nicht in der heute üblichen Form geführt.
A) Daher mußten in jüngerer Zeit bei Anpassungen von elektromechanischen Stellwerken an
mechanische Stellwerke die Regeln für das Führen von Sicherheitsnachweisen beachtet
werden, d.h. die Schaltungen wurden entsprechend aufgewertet.
B) Gleich nach 1990 bestand bei Vorlaufarbeiten für elektronische Stellwerke mehrfach die
Notwendigkeit, daß ein mechanisches Stellwerk, welches im Wege stand, übergangsweise
gegen ein Containerstellwerk (GS II DR) ausgetauscht werden mußte. Es mußten also
Abhängigkeitsschaltungen zwischen mechanischen Stellwerken und Gleisbildstellwerken
GS II DR entwickelt werden.
C) Werden elektronische Stellwerke eingesetzt, so kann die Anpassung an benachbarte
Bahnhöfe mittels Relaisblock (z.B. BRES-Gruppe) oder Zentralblock erfolgen. Die BRES-
Gruppe basiert auf den Entwicklungen des Relaisblocks der Stellwerkstypen GS III 8030 und
GS III 8032 mit der Blockstromauswerteschaltung BSA.
D) Einige Male kam es jedoch vor, daß ein elektronisches Stellwerk innerhalb eines großen
Bahnhofs an elektromechanische Stellwerke (S&H 1912 bzw. VES E43) angepaßt werden
mußte. Es wurde jeweils eine für den betreffenden Fall spezielle Sonderlösung entwickelt.
E) Vor fast 10 Jahren waren auf einem sehr großem Bahnhof mit zwei Gleisbildstellwerken und
einigen elektromechanischen Stellwerken umfangreiche Veränderungen notwendig.
Zusätzlich bestand noch die Besonderheit der zentralen Signalbedienung in den etwa 60
Jahre alten Gleisbildstellwerken. Auch hierfür wurde eine Lösung gefunden.
An den vorgenannten Entwicklungen unter A) bis E) habe ich direkt oder auch indirekt in irgend einer Form in den letzten 35 Jahren mitgewirkt. Das Seminar basiert auf den Erfahrungen dieser Entwicklungsarbeiten.
Seminarthema 6:
Sicherheitsbetrachtungen für Eisenbahnsicherungsanlagen (Altbautechnik)
(4 bis 5 Tage, ca. 30 bis 40 Unterrichtsstunden)
Es werden die Anforderungen für sicherungstechnische Schaltungen, die anzunehmenden Schaltungsfehler, die möglichen Betriebsgefahren beim Eisenbahnverkehr und die technischen bzw. auch betrieblichen Maßnamen zur Verhinderung dieser Betriebsgefahren erläutert. An Beispielen ausgewählter Eisenbahnsicherungsanlagen (mechanische Stellwerke, elektromechanische Stellwerke, Gleisbildstellwerke GS II DR, Felder- und WSSB-Relaisblock, Schrankenanlagen) werden die wichtigen sicherheitsrelevanten Stellen (mechanische Teile, Relaiskontakte usw.) aufgezeigt. Folgender Inhalt ist vorgesehen:
- Anforderungen an sicherungstechnische Schaltungen, Nachweisführung, Regelwerke
- Betriebsgefahren
- Betrachtete Eisenbahnsicherungsanlagen (mech. u. elektromech. Stw, GS II DR, Streckenblock, Schrankenanlagen)
- Vorgeschriebene betriebliche Regelungen (augenscheinliche Gleisfreiprüfung, Zugschlußerkennung usw.)
- Betriebliche Verfahren bei Störungen oder Unregelmäßigkeiten
- Erhaltung des sicheren Zustandes der Eisenbahnsicherungsanlagen
- Diskussion und Beantwortung von Fragen
Seminarthema 7:
Beeinflussungsschutzmaßnahmen
(3 bis 4 Tage, ca. 25 bis 30 Unterrichtsstunden)
Beeinflussungsspannungen in Kabeln treten auf elektrifizierten Eisenbahnstrecken bei der Parallelführung von Kabeln auf, und können Eisenbahnsicherungsanlagen beeinträchtigen oder Personen gefährden. Es wurden eine Anzahl technischer Möglichkeiten gegen zu hohe elektrische Beeinflussungsspannungen entwickelt. Folgender Inhalt ist vorgesehen:
- Arten der Beeinflussung
- beeinflussungsbestimmende Faktoren
- Regelwerke
- zulässige Beeinflussungsspannungen für bestimmte Eisenbahnsicherungsanlagen
- Maßnahmen gegen zu hohe elektrische Beeinflussungsspannungen
Bei Interesse teilen Sie bitte per E-Mail an Verlag@LGG-EST.de mit, an welchen Seminarthemen Sie Interesse hätten. Diese Voranmeldung ist unverbindlich.
Bei einer zu geringen Anzahl von Voranmeldungen wird das Seminarthema aus der Seminarplanung gestrichen. Terminliche Angaben können erst zu einem späteren Zeitpunkt gemacht werden. Da die Anmietung des Unterrichtsraumes und weitere Seminarvorbereitungen rechtzeitig erfolgen müssen, wären frühzeitige Voranmeldungen günstig.
Seminarthema 8:
Bauteile für Blockabhängigkeiten und ihre Verwendung
(3 bis 4 Tage, ca. 25 bis 30 Unterrichtsstunden)
Dieses Seminar findet Anfang 2025 statt.
Die Seminarteilnehmer sollen erlernen, wie die in den Schaltungen mit Symbolen dargestellten Bauteile funktionieren bzw. mit anderen Bauteilen zusammenwirken. Das Seminar wird besonders empfohlen für Berufsanfänger bzw. Absolventen, welche sich mit den Schaltungen älterer Stellwerke beschäftigen.
Die Wirkungsweise und die Schaltungen des Streckenblocks wurde bereits beim LST-Seminarthema 2 „Streckenblockung (Felderblock und WSSB-Relaisblock)“ besprochen. Im jetzigen Seminar werden die wichtigsten Bauteile des Felderblocks, des VES-Magnetschalterblocks und des WSSB-Relaisblocks sowie deren Verwendung behandelt. Zum Seminarinhalt gehören u.a.:
- Wechselstrom- und Gleichstromblockfeld, Rückgabesperre
- Blockinduktor
- Spring- und Dauerstromtastensperre
- Anschalter unter der elektrischen Streckentastensperre
- aufgebautes Wechselstromblockfeld, Wechselstromtastensperre, Rechentastensperre
- Blockwellen und ihre Antriebe, Blocksperren, Unterwegssperre
- Blockschloß
- Walzenkontakte, elektrische Signalhebel- u. Fahrstraßenhebelsperre (mech. Stw)
- Schlüsselsperre, Schlüsselschalter, Zählwerkstaste, Spiegelfeld
- Flügelkupplung, Flügelstromschließer (mech. Stw)
- Schienenkontakte
- Magnetschalter- u. Isolierschienengruppen (VES, WSSB I u. WSSB II)
- Sperrenteile von Zustimmungs-, Befehls- u. Fahrstraßensignalhebeln (elektromech. Stw)
- Hebelwerkskontakte (elektromech. Stw)
- Flügelkupplung u. Flügelkontakt im elektrischen Signalantrieb (elektromech. Stw)
- Blockmagnet, Blockhebel, Blocktasteneinheit, Motorinduktor (VES-Magnetschalterblock)
- Blockgruppe (VES)
- Blockrelais WSSB I u. WSSB II
- Relaisinduktoren WSSB I u. WSSB II, elektronischer Induktor
- Blockgruppen RB I, RB II 58 und RB II 60
- Schaltungssymbole bestimmter Bauteile
- Spulenwerte bestimmter Bauteile
- Zählweisen bestimmter Bauteile